Vielleicht hast Du auch manchmal das Gefühl, dass Du eine ganz andere Mama sein möchtest als Du es bist?
Wir alle wollen gerne für unsere Kinder da sein und sie in ihren Sorgen und Problemen ernst nehmen. Trotzdem passiert es leider oft, dass der Alltag dazwischenkommt und wir im Spagat zwischen Job, Beruf, Haushalt und Familie viel genervter und gereizter reagieren, als wir das eigentlich wollen.
Was ist Deine Vision?
Bevor wir uns anschauen, was Du dagegen tun kannst, ist es wichtig, dass Du Dir Deine Vision bewusst machst. Nimm Dir kurz Zeit und überlege für Dich, wie Du als Frau und als Mama eigentlich sein möchtest.
Wie willst Du Dein Leben gestalten?
Was für ein Vorbild möchtest Du Deinen Kindern sein?
Was möchtest Du ihnen vermitteln?
Deine Vision vom Mama sein im Realitätscheck
Als ich diese Übung das erst Mal gemacht habe, bin ich dabei ganz schön erschrocken. Ich habe gemerkt, dass es da eine krasse Schere gibt zwischen dieser Vision und der Realität. Viel zu oft habe ich gemeckert und habe genervt oder zickig auf Fragen meiner Kinder reagiert.
Kennst Du das von Dir auch?
Woran liegt das? Schon als Kinder bekommen wir anerzogen, ehrgeizig, perfektionistisch und erfolgsorientiert zu sein. Wir wollen beweisen, wer wir sind und was wir alles können. Wir wollen beste Mitarbeiterin, beste Chefin, beste Ehefrau, beste Haushälterin, beste Köchin und natürlich beste Mama sein – alles auf einmal und sofort.
Raus aus der Opferrolle
Dabei machen wir vor allem eins: Wir machen uns selbst zum Opfer. Wir haben das Gefühl, dass ständig jemand etwas von uns will und nur wir armen Working Moms unter dem Stress leiden. Wir reden uns ein, dass das Leben erst richtig anfängt, wenn die Kinder aus dem Haus sind.
Das Problem dabei: Niemand gewinnt, wenn wir uns selbst zum Opfer machen. Stattdessen sind wir noch gereizter und gestresster, was sich wie Wellen im Meer auf unsere Kinder und unser Umfeld überträgt. Wir werden überzeugt davon, dass die Lösung unserer Probleme im Außen ist und dass wir an unserer Situation nichts ändern können.
Doch das stimmt nicht. Die einzige Person, die wirklich etwas an der Situation ändern kann, bist Du selbst!
Der erste Schritt
Mir hat es geholfen, einen Schritt zurückzugehen. Denn da habe ich erkannt: Das waren alles meine freien Entscheidungen. Ich bin Mama, weil ich das so wollte. Ich bin Personalleiterin, weil ich einen anspruchsvollen Job wollte.
Und hier kommt auch wieder die Vision ins Spiel:
Ich möchte das Mamasein genießen. Mein Ziel soll es nicht sein, dass die Kinder aus dem Haus sind, sondern ich möchte eine starke Verbindung zu meinen Kindern aufbauen, dass sie auch später gerne wiederkommen. Ich möchte, dass meine Kinder sich erinnern an eine entspannte Mama, die gerne für sie da ist, statt an eine frustrierte und genervte Mama.
Wie können wir diese Vision vom Mama sein Wirklichkeit werden lassen?
Diese Vision können wir nur dann verwirklichen, wenn wir unseren übertriebenen Ehrgeiz über Bord werfen. Indem wir nicht mehr alles selbst machen, sondern Aufgaben – z.B. an die Kinder oder den Mann – abgeben, auch wenn die das vielleicht anders machen als wir das gewohnt sind. Indem wir uns wieder Zeit für uns nehmen, achtsam mit uns selbst sind und unsere Batterien regelmäßig wieder aufladen, auch wenn das heißt, dass die Wäsche eben noch einen Tag warten muss.
Natürlich ist das einfacher gesagt als getan. Deshalb möchte ich Dir jetzt noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben.
1. Verurteile Dich nicht, wenn es nicht so gut läuft
Das letzte, was wir wollen, ist mehr Stress. Wenn Du also merkst, dass Du es mal nicht geschafft hast, Dir Zeit für Dich zu nehmen und Du deshalb vielleicht nicht die Mama sein konntest, die Du gerne wärst, dann ist das in Ordnung.
Ich vergleiche das gerne damit, wenn jemand Bodybuilder werden möchte und sich deshalb jeden Tag Videos anschaut, wie das geht. Wird er dadurch zum Bodybuilder? Nein. Das wird er nur, indem er regelmäßig trainiert
2. Erwarte nicht zu viel auf einmal
Ich weiß, wir sind es gewöhnt, uns ständig selbst Druck zu machen, aber auch das ist genau der falsche Ansatz. Auch wenn das – biologisch gesehen – natürlich Quatsch ist, spreche ich gerne vom „Zeit für mich“-Muskel. Unser Gehirn ist darauf getrimmt, immer in Aktion zu sein und über alle möglichen Dinge nachzudenken.
Deshalb wirst Du vermutlich auch nicht von heute auf morgen direkt abschalten können. Wenn Du Dir aber immer wieder kleine Auszeiten nimmst und Dich in Achtsamkeit übst und, dann wirst Du mit der Zeit immer besser. Behandle Dich selbst wie ein Kind, das Laufen lernt. Statt zu sagen „Du kannst das nicht, lass es einfach“, sage Dir „Okay, komm, wir probieren’s nochmal, es ist nicht schlimm, wenn das noch nicht klappt.“
3. Orientiere Dich an Deiner Vision
Immer wieder werde ich gefragt, wie ich es schaffe, so selbstreflektiert zu sein. Die Antwort darauf ist einfach: Auch das ist Übungssache. Dabei hilft es am besten, den Blick immer wieder auf die Vision zu richten.
Setze Dir Deine Vision als Nordstern. Dann kannst Du regelmäßig überprüfen, wo Du stehst, und ob das, was Du tust, gerade in die richtige Richtung geht. Und vergiss nicht: Es ist nicht schlimm, Fehler zu machen, sondern Du kannst daraus lernen und Dich anschließend wieder neu ausrichten.
Ich hoffe, dieser Beitrag und die Tipps darin haben Dir weitergeholfen. Für mehr hilfreiche Tipps und Tricks rund um Familie und Vereinbarkeit folge mir gerne auf Instagram oder melde Dich für meinen Newsletter an. Ich freue mich auf Dich!
Alles Liebe,
Deine Giulia
Du willst wissen, wie du Familie und Beruf entspannt vereinbaren kannst?
Vielleicht fühlst auch Du Dich gefangen im Mama-Hamsterrad. Du bist ständig gestresst, die To-Do-Liste wird jeden Tag länger statt kürzer und wenn Du es überhaupt mal schaffst, Dir Zeit für Dich zu nehmen, dann hast Du dabei ein schlechtes Gewissen.
Ich sage Dir: Das muss nicht so sein. Du darfst eine glückliche und entspannte berufstätige Mama sein, die für ihre Familie da ist und ohne schlechtes Gewissen auch genug Zeit für sich selbst findest. Wie das gehen kann, verrate ich Dir hier.