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Familienkonferenz

Ihr Lieben, neulich habe ich Euch schon davon berichtet, dass es bestimmte Rituale in unserem Familienalltag gibt, die uns wichtig sind. Sie geben den Kindern Halt und Orientierung. Eines dieser Rituale ist unsere sogenannte Familienkonferenz.

Anders, als die anderen Rituale, findet sie aber nicht regelmäßig statt, sondern Anlass bezogen. Hat ein aktuelles Thema Auswirkungen auf alle Familienmitglieder, sollen auch alle gemeinsam darüber entscheiden dürfen. Bei Themen des täglichen Lebens werden also die Kinder mit einbezogen, ihrer Stimme ein Gewicht gegeben und sie nicht vor vollendete Tatsachen gesetzt.

Wenn es also etwas wichtiges zu besprechen gibt, berufen wir die Familienkonferenz ein. Das geht dann ungefähr so: einer ruft laut: in 5 Minuten ist Familienkonferenz, bitte alle ins Wohnzimmer kommen. Das ruft sogar auch schon der Jüngste, wenn er eine tollen Idee hat, die er gern mit allen umsetzten würde. Wir Eltern entscheiden also nicht allein, sondern sind Wegweiser und geben wie ein Leuchtturm eine Richtung an.

Das Bild des Leuchtturmes, finde ich übrigens wunderbar in Verbindung mit dem Eltern sein. Der Leuchtturm gibt die Richtung vor, die Segel muss jedes Schiff aber selbst setzen und den gewünschten Kurs einschlagen. Der Leuchtturm weist den Weg zum sicheren Hafen, drängt sich aber nicht auf. Er selbst steht im Schatten und beleuchtet das Umfeld. Nie sich selbst. Ist das nicht ein schönes Bild, wenn man über die Elternrolle nachdenkt?

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Auch in dieser geben wir Eltern lediglich einen möglichen Kurs vor. Wir beteiligen die Kinder und stülpen keine vorgefasste Meinung über sie über. Sie sich echte Beteiligte im Entscheidungsfindungsprozess. Ok, zugegebener Maßen, dürfen die Kinder nicht in Sachen, wie Finanzanlagen mitentscheiden, oder andere weitreichende Entscheidungen. Aber wohin der nächste Urlaub gehen soll, oder was mit dem Geld aus der Familienkasse gekauft werden soll. Wir Eltern sind in der Familienkonferenz genauso stimmberechtigt, wie die Kinder. Manchmal überzeugen sie uns mit ihren Argumenten, manchmal bringen unsere sie zum Nachdenken.

Mir gefällt die Idee, dass sie schon jung lernen, einen Standpunkt zu vertreten und für ihn einzustehen. Aber fast noch wichtiger im späteren Leben wird sein, ob man auch davon abweichen kann, andere Konzepte und Gedanken gelten lässt. Und das ohne, dass einem dabei ein Zacken aus der Krone fällt. Das vermisse ich bei beruflichen Konferenzen (Meetings) leider häufig. Da steht die Person oft mehr im Vordergrund, als die Sache.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allseits gute Konferenzen.

Alles Liebe,

Giulia

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